Gottesdienst für Hörgeschädigte in Hildesheim

Erstmalig hielt Bischof Thomas Matthes einen Gottesdienst für Hörgschädigte im Bereich Niedersachsen. Diakon Friedhelm Skibba übersetzte die Predigt in die Gebärdensprache.

Am Sonntag, dem 21. Juni 2009 diente Bischof Thomas Matthes aus Taucha bei Leipzig zum ersten Mal den Hörgeschädigten in der Gebietskirche Niedersachsen. Nach der Ruhesetzung von Bischof Rainer Knigge am 1. Februar 2009 ist nun Bischof Matthes verantwortlich für die Betreuung der hörgeschädigten Geschwister in den drei Gebietskirchen Mitteldeutschlands.

Dem Gottesdienst lag das Wort Matthäus 13,44 zugrunde:

"Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker."

Einfühlsam und liebevoll erläuterte der Bischof, dass das Werk Gottes ein Schatz ist. Diesen Schatz haben wir in der Wirksamkeit des Heiligen Geistes, in der Vergebung der Sünden, im Schmücken der Braut Christi. Er ist in der Gemeinde zu finden, besonders wenn wir gemeinsam Gottesdienst erleben und das Heilige Abendmahl feiern. Auch die Amtsträger der Gemeinde sind mit ihren Gaben solch ein Schatz.

Um diesen Schatz zu bekommen, muss man aber, wie es im Gleichnis heißt, alles dafür geben.

Der Bischof führte aus, dass bei einem Kindertag die Kinder eine Schatzkiste gefunden hatten, aber die Kiste nicht öffnen konnten. Unser Bezirksapostel, der bei diesem Kindertag zugegen war, hatte den Schlüssel und öffnete schließlich die Kiste. Der Schlüssel, um an die göttlichen Schätze zu gelangen, ist die Gottesfurcht. Nur durch sie können wir den wahren Wert des Schatzes erkennen und uns zu eigen machen.

Die Predigt wurde von Diakon Friedhelm Skibba aus Neustadt am Rübenberge in lautsprachbegleitende Gebärden übersetzt. Das Zwischenlied "Herrlich, herrlich bauet Gott sein Werk" (GB 344) wurde unter der Leitung von Stefanie Matzner von der gesamten Gemeinde gesprochen und gebärdet. Anschließend dienten Priester Carsten Fink aus Hannover-Anderten und Priester Lutz Mayet aus Pattensen in Gebärdensprache mit.

Zu diesem Gottesdienst waren auch Geschwister und Gäste aus Stendal, Halberstadt und Wernigerode gekommen. Zum Ende des Gottesdienstes wurde Priester Fink aus der Hörgeschädigtenarbeit verabschiedet. Er wird zukünftig in der Jugendbetreuung tätig sein. Bischof Matthes dankte ihm für seinen Einsatz und die Opfer, welche er in diese Arbeit eingebracht hat.

Das Schlusslied "Viele Leute gehen mit Jesus" wurde vom Kinderchor der Gemeinde Hildesheim gesungen und gebärdet. Schwester Irene Kronemann und Schwester Sarah Heidrich-Peters hatten das Lied mit den Kindern einstudiert.

Gäste und Geschwister nutzen im Anschluss des Gottesdienstes die Gelegenheit zu regem Gedankenaustausch. Hierfür hatten Geschwister der Gemeinde mit viel Liebe und Einsatz einen Imbiss vorbereitet.

R.W. Fotos: T.B.

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