"Lebendig oder tot" - Ostergottesdienst mit Hörgeschädigten

Zum Ostergottesdienst mit Apostel Edmund Stegmaier versammelte sich mit der Gemeinde Goslar auch die Gemeinde der Hörgeschädigten der Gebietskirche Niedersachsen. Die Predigt des Apostels wurde simultan in die Gebärdensprache übersetzt. Ein Lied wurde von der gesamten Gemeinde mit Gebärden "gesungen".

Zum Ostergottesdienst mit Apostel Edmund Stegmaier versammelte sich am 12. April 2009 in der Kirche Goslar mit der Gemeinde Goslar auch die Gemeinde der Hörgeschädigten der Gebietskirche Niedersachsen. Die Predigt des Apostels wurde simultan in die Gebärdensprache übersetzt.

Die beiden Priester Lutz Mayet und Klaus Sontowski dienten in Lautsprache lautsprachebegleitenden Gebärden mit.

Als Grundlage dieses Ostergottesdienstes diente das Bibelwort: "Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Gedenkt daran, wie er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss überantwortet werden in die Hände der Sünder und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen." (Lukas 24,5-7)

Das Ostergeschehen soll uns das Leben aus Christus bewusst machen. Wo Christus ist, müssen alle dunklen Gedanken weichen. Das Leben aus Christus drängt vorwärts, möchte etwas schaffen und möchte anderen Freude schenken. Es gilt für jeden Einzelnen, Platz zu schaffen für das Leben, was Christus anbietet. Dafür müssen Unfrieden und Unruhe, Egoismus und Hoffnungslosigkeit aus dem Herzen vertrieben werden. Denn diese Eigenschaften sorgen dafür, dass die Kraft eines Menschen sich nur im Kreis oder um die eigene Person dreht und damit keinen positiven Beitrag für das Miteinander leistet. Und damit fehlt die vorwärts treibende Kraft des christlichen Lebens.

Das Eingangslied des Chores "Verleih uns Frieden gnädiglich" von Felix Mendelssohn-Bartholdy wurde vom Gebärdenchor mit"gesungen".

Interessant wurde es, als die ganze anwesende Gemeinde aufgefordert wurde, das Lied "Gelobt sei Gott im höchsten Thron" mit der Dolmetscherin gemeinsam in lautsprachebegleitenden Gebärden zu "singen". Ein Lied einmal ohne Musik zu "singen", gab kurzzeitig Einblick in den Alltag hörgeschädigter Menschen.

In diesem Gottesdienst konnte der Apostel für die Gemeinde Goslar auch noch einen Diakon bestätigen, der zugezogen ist.

Nach dem Gottesdienst waren die Hörgeschädigten von der Gemeinde Goslar noch zu einem Imbiss eingeladen, was gerne angenommen wurde. So blieb noch Gelegenheit zu manchem Gedankenaustausch, wobei - wie im Gottesdienst - auch die Übersetzung in die Gebärdensprache genutzt wurde.

U.B. / Fotos: T.B.